Es gibt Menschen, die nehmen sich etwas vor und ziehen es durch - egal was kommt.
Sie haben ein Ziel vor Augen und verfolgen es so lange, bis sie es erreichen. Auf welchem Weg auch immer.
Zu diesen Menschen habe ich definitiv noch nie gehört. Disziplin und Durchhaltevermögen zählen nicht unbedingt zu meinen Stärken.
Ich mag mein Leben eher gemütlich, entspannt und locker. (Nein, dass ist nicht alles drei das Selbe :)
Ganz nach der Regel: "Machst du nichts, machst du wenigstens nichts Falsches."
Ich bin ein typischer "Aufschieber". Ich schiebe die Dinge so lange vor mir her, bis sie entweder unausweichlich oder schon nicht mehr machbar sind.
Vor jeder wichtigen Prüfung in meinem Leben habe ich nie mehr, als 2 Tage vorher begonnen zu lernen. Wenn ich 3 Monate für eine Hausarbeit Zeit hatte, wurde sie in einer Nachtschicht erledigt.
Vielleicht brauche ich den Druck um gut zu arbeiten, wahrscheinlich bin ich aber einfach nur unorganisiert.
Ich weiß, dass ich mit all dem nicht alleine bin, denn (Gott sei dank) geht es vielen so.
Ich weiß aber auch, dass ich nichts mehr bewundere als diese Zielstrebigkeit.
Ich bin schon immer gern gereist - Club-Urlaub, Städtereise, Kreuzfahrt - doch mein Traum war es von klein auf, ein richtiges Abenteuer zu erleben.
In einem fremden Land, mit einer fremden Kultur und ohne Plan. Nicht zu wissen was passiert, aber es trotzdem kaum erwarten zu können es zu erleben.
Einen Traum verwirklichen zu wollen, erschien mir aber immer äußerst riskant. Zu groß schien das Risiko ihn dann zu verlieren.
Doch anscheinend müssen wir Menschen hin und wieder etwas wagen und aus unserer Wohlfühl-Zone heraus treten. Nur so bekommen wir im Leben ein kleines Stück Freiheit zurück.
Der Wunsch nach dieser Freiheit machte aus mir einen Menschen, der ich nie war und immer sein wollte.
Ich arbeitete Tag und Nacht, biss die Zähne zusammen, verwarf meine Zweifel, packte meinen Rucksack und machte mich auf, in mein ganz persönliches Abenteuer.
Ans andere Ende der Welt. Australien.
Und ich muss sagen: Wie so oft, war auch hier nur der aller erste Schritt der schwierigste. Der Weg hinaus aus dieser verfluchten Wohlfühl-Gemütlichkeits-Zone.
Wenn man sie dann endlich verlassen hat, ist das ein angsteinflößendes Gefühl, aber noch vielmehr als das, ist es atemberaubend.
Ich wusste nicht, wie es mir gehen würde oder wohin es mich verschlägt.
Doch eines wusste ab dem Moment, als ich ins Flugzeug stieg:
Ich würde es nicht bereuen, weil ich zum Ersten Mal ein Mensch war der sich etwas vorgenommen hat und es dann durchzieht - egal was kommt.
(Auszug aus Reisetagebuch + Foto by Christina I.)
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